Besonders im Winterhalbjahr können an den Schweizer Gewässern eine Vielzahl an Enten beobachtet werden. Verschiedenste Entenarten überwintern nämlich an unseren Seen und Flüssen. Doch um welche Arten handelt es sich dabei. Ich stelle dir die häufigsten Enten vor und erkläre auf was du bei der Bestimmung achten solltest.
Biber Anatomie
Mit einem Gewicht von bis zu 30 kg sind Biber die zweitgrössten Nagetiere der Welt. Nur noch das Capybara aus Südamerika ist schwerer. Schwimmen Biber an der Wasseroberfläche, ist nur ihr Kopf zu sehen. Der Rest des Körpers ist unter Wasser und erst wenn die Biber an Land gehen, sieht man, wie gross Biber wirklich sind. An Land bewegen sich Biber eher gemächlich. Alle paar Schritte halten sie inne, um nach Gefahren zu lauschen. Tatsächlich können Biber bei Gefahr auch recht schnell rennen.
Männchen und Weibchen sind nur sehr schwer unterscheidbar. Von der Grösse und dem Aussehen unterscheiden sich die Geschlechter nicht. Während der Aufzucht der Jungen erkennt man das Weibchen an den gut sichtbaren Zitzen.
Nase
Die Nase des Bibers ist extrem gut ausgebildet, um Feinde selbst bei völliger Dunkelheit zu bemerken. Der Geruchssinn spielt auch sonst bei den Bibern eine sehr wichtige Rolle. So markieren Biber ihr Revier mit einem Duftstoff, dem Bibergeil. Damit können fremde Biber schon auf hunderte Meter riechen, ob das Revier schon besetzt ist.
Zähne
Damit Biber Bäume fällen können, müssen ihre Zähne sehr scharf sein. Damit die Zähne auch scharf bleiben, ist der Zahn auf der äusseren Seite härter als auf der Innenseite. Dadurch werden die Zähne beim Nagen geschliffen und bleiben so immer scharf.
Augen
Der Biber verlässt sich in der Nacht hauptsächlich auf sein gutes Gehör und seinen Riechsinn. Die Augen sind dementsprechend eher wenig entwickelt. Wenn du dich also ruhig verhälst, kann dich ein Biber selbst auf nahe Distanzen nicht erkennen.
Schwanzflosse
Fell
Das Fell ist mit 23'000 Haaren pro Quadratzentimeter extrem dicht. Das dichte Fell ist Lebensraum für eine Vielzahl von Kleintieren wie Flöhen und Läusen. Die Biberlaus hat sich ausschliesslich auf Biber spezialisiert.
Ohren
Lebensweise
Biber leben in Familien. Dazu gehören, neben den Eltern, die letzt- und diesjährigen Jungtiere. Im Sommer werden die 2-jährigen Jungtiere aus dem Revier verdrängt. Kurz darauf verlassen die diesjährigen Jungtiere zum ersten Mal den Bau.
Die vertriebenen Jungtiere bleiben oft in der Nähe des Reviers der Eltern. Einige Individuen machen sich aber auf die Suche nach Revieren an anderen Gewässern.
Nahrung
Biber ernähren sich ausschliesslich von pflanzlicher Nahrung. Im Sommer setzt sich diese vor allem aus Blättern, Gräsern und jungen Ästen zusammen. Gerne besucht der Biber aber auch nahegelegene Zuckerrübenfelder. Ich habe schon beobachtet, dass er auch Äpfel und sogar Brot frisst.
Im Herbst lagert der Biber Äste vor dem Bau an. Im Falle, dass die Gewässer zufrieren, kann sich die Biberfamilie für einige Wochen vom Vorrat ernähren. Ansonsten frisst der Biber im Winter hauptsächlich Rinde. Um an diese zu gelangen, fällt er z.T. auch sehr grosse Bäume.
Die harte Rinde wird vorerst in den sehr volumenreichen Blinddarm befördert. Dort wird die Rinde von einer Vielzahl an Bakterien zersetzt. Der entstandene Brei wird vom Biber ausgeschieden und sofort wieder gefressen.
Der Biberbau
Luftschacht
Damit die Luft im Bau frisch bleibt, gräbt sich der Biber einen Luftschacht. Diesen deckt er mit Ästen zu.
Biberbau
Im Bau verbringt die Biberfamilie ihren Tag. Erst in der Dämmerung verlassen sie ihn und machen sich auf die Suche nach Nahrung.
Biberburg
Der Bau des Bibers kann dem Lebensraum entsprechend sehr variieren. Der typische Holzhaufen wird besonders an steilen Ufern gar nicht angelegt. Stattdessen gräbt sich der Biber eine Höhle im Ufer Bord. Es gibt aber auch Bauten welche beide Merkmale kombinierten. Bei diesen wurde der Eingang zur Höhle durch einen Holzhaufen geschützt.
Wintervorrat
Im Herbst legt der Biber einen Nahrungsvorrat an Ästen an. Zusätzlich zu den Ästen ernährt sich der Biber im Winter von der Rinde von gefällten Bäumen. Das Holz frisst der Biber aber nicht und braucht dünnere Stämme höchstens zum Aufstauen des Flusslaufes oder für den Bau.
Der Bau des Bibers kann dem Lebensraum entsprechend sehr variieren. Der typische Holzhaufen wird besonders an steilen Ufern gar nicht angelegt. Stattdessen gräbt sich der Biber eine Höhle im Uferbord.
Es gibt aber auch Bauten welche beide Merkmale kombinierten. Bei diesen wird der Eingang zur Höhle durch einen Holzhaufen geschützt.
Von Natur aus sind Biber praktisch dauerhaft mit dem Bau und der Reparatur des Biberdamms und der Biberburg beschäftigt. An regulierten Gewässern gehen aber die Bauten fast nie kaputt. Damit den Bibern nicht ‘langweilig’ wird, bauen sie weiter Burgen. Es kann also gut vorkommen, dass eine Biberfamilie mehrere Burgen hat. Dabei können auch mehrere gleichzeitig bewohnt werden.
Ich habe selber schon eine Biberfamilie beobachtet, welche am Morgen in einem anderen Bau verschwand, als sie am Abend herausgekommen war. Insgesamt hatten diese Biber mindestens 6 verschiedene Burgen.
Architekt der Flussauen
Der Biber schafft durch das Aufstauen von Flüssen und durch das Fällen von Bäumen Lebensraum für dutzende andere Tierarten. Von den neu entstandenen Flussstaus profitieren unter anderem Insekten, Fische, Amphibien und viele weitere Kleintiere. Aber auch Vögel, wie der Eisvogel oder der Graureiher, besuchen gerne den Biberstau. Denn besonders zwischen den Ästen der Biberburg verstecken sich viele kleine Fische.
Die gefällten Bäume dienen dem Eisvogel und verschiedenen Reihern und auch dem Kormoran als Sitzwarten. Lappentaucher, wie der Haubentaucher, machen ihr Nest gerne an umgefallenen Bäumen und Ästen.
Biber in der Schweiz
Der Biber wurde in der Schweiz früher stark gejagt. Grund dafür war die Ähnlichkeit zwischen dem Biber und den Fischen. Zu den Fastenzeiten durfte nur Fisch, aber kein Fleisch von Säugetieren verspeist werden. Weil der Biber zu den Fischen gezählt wurde, sank der eurasische Bestand von 100 Millionen auf nur 1000 Individuen. Schon anfangs 19. Jahrhundert war der Biber in der Schweiz ausgestorben. Auch in den umliegenden Ländern lag der Bestand anfangs 20. Jahrhundert praktisch bei null.
1956 wurden in der Schweiz die ersten Biber wieder ausgesetzt. Seither hat sich der Bestand des Bibers etwas erholt. Der Bestand wird in der Schweiz auf rund 2000 Individuen geschätzt.
Biber im Siedlungsgebiet
Der Biber hat sich seit seiner Wiederaussetzung in der Schweiz wieder weit ausgebreitet. Dabei ist er auch bis ins Siedlungsgebiet vorgedrungen. Angenagte Bäume sind mittlerweile auch mitten in den Städten keine Seltenheit mehr.
Weil die Biber in der Schweiz alle auf ausgesetzte Tiere zurückgehen, sind diese auch recht wenig scheu. Gerade in Siedlungsgebieten haben die Tiere ihre Scheu mehr oder weniger verloren.
Mit der Zunahme der städtischen Biber sind in den letzten Jahren die Zwischenfälle mit Bibern leicht angestiegen. Besonders gegen Hunde, aber auch Menschen, können sich Biber mit ihren scharfen Zähnen verteidigen. In den Fällen, bei denen Menschen gebissen wurden, wurden die Biber immer überrascht. So sprang in einem Fall ein Badegast neben dem Eingang zu einem Biberbau ins Wasser.
In den Fällen in denen Hunde verletzt wurden, waren diese meist nicht an der Leine. Besonders wenn Hunde dem Biber hinterherschwimmen, hätten sie im Falle eines Angriffs keine Chance. In den meisten Fällen ist dies dem Biber zu blöd und er taucht einfach ab und schwimmt davon.
Trotzdem solltest du einen Hund immer an der Leine behalten. Beim Schwimmen solltest du nie auf einen Biber zuschwimmen. Da Biber recht interessierte Tiere sind, machen sie dies meist von sich aus. Am besten schwimmst du einfach ruhig weiter. Solange der Biber dich als Menschen erkennt und nicht erschreckt, geht vom Biber überhaupt keine Gefahr aus.
So kannst du Biber beobachten und fotografieren
Die beste Zeit, um Biber zu beobachten, ist der Sommer. Dann kommen die Biber nämlich schon während der Dämmerung aus dem Bau. An den unzähligen Abenden, die ich im Biberrevier verbrachte, kamen die Biber in den Sommermonaten ab 19 Uhr aus dem Bau. Je nach Jahr und Wetter wurde es manchmal auch 21 Uhr. Besonders in den ersten Wochen nachdem die Jungen den Bau verliessen, kamen die Biber etwas später aus dem Bau. An anderen Tagen hatte ich aber auch schon um 17 Uhr Biber beobachten können. Dabei handelte es sich um ein adultes Tier, welches über eine längere Zeit jeden Tag um Punkt 17 Uhr eine Tour durch sein Revier machte.
Sind die Biber am Abend erst mal aktiv, lassen sich diese recht einfach beobachten. Wenn du dich ganz ruhig verhältst, kommen die Biber manchmal auch sehr nahe an dich heran.
Wenn du Biber fotografieren willst, empfehle ich dir, möglichst auf Augenhöhe mit dem Biber zu sein. Warum du das versuchen solltest, kannst du in einem früheren Blogartikel von mir lesen. Dort schreibe ich über den Effekt einer tiefen Kameraposition.
Einen Blitz solltest du nicht verwenden. Erstens werden die Biber dadurch unnötig gestresst und wenn es schon etwas dunkler ist, können dadurch die Augen beschädigt werden.
Film über den Biber
Über die Jahre habe ich nicht nur tausende Fotos sondern auch stundenlanges Videomaterial von den Bibern gesammelt. Die vielen wunderbaren Momente habe ich nun zu einem Film zusammengeschnitten.
Für mehr Informationen kann ich dir die Webseite der Biberfachstelle empfehlen.
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