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Nicolas Stettler Fotografie

Nikon Z 135 Plena

  • Datum Veröffentlichung: 8.2.2025
  • Titel: Nikon Z 135 1.8: Bokeh ohne Ende
  • Text Snippet: Schon seit längerem habe ich mit dem Nikon Z 135 1.8 geliebäugelt. So hatte ich das Objektiv immer mal wieder testweise ausgeliehen. Was mich nun zum Kaufentscheid bewegt hat, liest du im Artikel.
  • Foto:
  • erstes Foto:

In der Natur- und insebsondere der Tierfotografie kommt man in der Regel nicht um Teleobjektive mit grossen Brennweiten herum. Dennoch gibt es aber manchmal Situation, in den die Tiere doch näher kommen, als man das erwatet. Genau dafür gibt es eine Lösung - sie kommt mit dem Namen "Plena"!

Das Nikon Z 135 1.8 S Plena ist durch sein ausgezeichnetes Bokeh, die hohe lichstärke und den schnellen Autofokus ein fantastisches Objektiv, primär für die Porträtfotografie. Auch Fotografierende mit anderen Interessen werden mit dem Objektiv aber voll auf ihre Kosten kommen!  Das Objektiv verwandelt durch die weiche Hintergrundauflösung praktisch jede Szene in ein Kunstwerk. Es macht einfach Spass mit dem Objektiv neue Blickwinkel zu entdecken!

Das Nikon Z 135 1.8 S Plena zusammen mit der Nikon Z 8 im Schnee.

Das Z 135 1.8 S Plena ist wie die anderen Objektive der S-Serie ideal gegen Wind und Wetter geschützt. Etwas Schnee kann der Kamera also nichts anhaben.

Eine Übersicht über das Objektiv

Das Nikkor Z Z 135 1.8 S wiegt knappe 1 kg wirkt aber in der Hand schlussendlich durchaus handlich. Zugegebenermassen ist meine Sichtweise hier aber wohl auch etwas getrübt. Hauptsächlich fotografiere ich ja mit der Nikon Z9 und dem Z 400 2.8 - da wirken andere Objektive relativ schnell auch handlich. Als Mitglied der S-Line von Nikon gehört das 135 1.8 zu den Objektiven der höchsten Güteklasse. Das bedeutet, an qualitativ hochwertigen Linsen, mit technlogisch fortschrittlichen Beschichtungen wurde hier nicht gespart. Um das nicht mit einem zu hohen Gewicht zu bezahlen und da es auch im 2025 noch kein Eierlegende Wollmilchsau gibt, hat das Objektiv letzenendes auch einen stolzen Preis. Für knapp 2'500 Franken (je nach Angebot) bekommt man dafür aber schlussendlich auch eine Menge Objektiv. So viel, dass das Objektiv auch einen eigenen Namen verdient hat: Plena. Mehr dazu aber später...

Bildqualität

Das Thema Bildqualität kann man beim Plena relativ kurz zusammenfassen. An Schärfe ist aus einem 45 Megapixel Sensor wie der Z8 oder Z9 nicht mehr was zusätzlich rauszukriegen. Die Details kommen einfach gestochen scharf und das auch bis an die Bildränder. Besonders interessant ist dies natürlich auch für Fotos der Milchstrasse. Hier tendieren andere Objektive oftmals dazu, Sterne an den Bildrändern zu verziehen. Mit dem Plena bleiben die Sterne aber auch am Bildrand klare Punkte.

Gerade in der Tierfotografie arbeite ich persönlich durchaus gerne auch mit Tiefenunschärfe um den Fokus auf das Motiv zu legen, in meinem Fall also in der Regel das Tier selbst. Hierbei sind mir also auch die Bokeh-Eigenschaften sehr wichtig. Hier brilliert das Plena umso mehr! Dass die heutigen Objektive so ziemlich perfekt scharf sind kann man mittlerweile schon fast erwarten - und das auch bei Objektiven unter der 1'000 Franken Grenze. Erst das Verhalten des Plenas in den Unschärferegionen macht das Objektiv wirklich so speziell.

Zum einen ist das Bokeh nicht nur unglaublich weich, auch jeglich unschöne Farbsäume sind vollkommen absent. Bokeh-Kugeln werden bis an den Bildrand kreisrund dargestellt. Dies erlaubt es beispielsweise, im Gegenlicht wunderschöne Lichterkugeln im Hintergrund einzubauen. Durch die rundlichen Kugeln erhalten die Bilder dadurch einen besonders träumerischen Look.

Ein Laubfrosch fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

1/1000 | f/ 1.8 | ISO 110 | 135 mm

Ein Grosser Brachvogel fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

1/10000 | f/ 1.8 | ISO 125 | 135 mm

Eie Trottellumme fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

1/2500 | f/ 1.8 | ISO 125 | 135 mm

Autofokus

Bisweilen konnte ich die Geschwindigkeit des Autofokus nur begrenzt testen. Oft war das für die Situationen einfach gar nicht unbedingt notwendig. Die grösste Herausforderung welche ich dem Plena in diesem Sinne bisher stellen konnte waren einige Hummeln in Norwegen. Diese flogen in einem wunderschönen Blumenfeld umher. Wirklich eine Challenge schien dies aber für das Objektiv nicht zu sein und ich konnte die kleinen Insekten recht erfolgreich fotografieren.

Besonders im Bereich der Naheinstellgrenze hat man bei Blende 1.8 doch schon eine sehr geringe Tiefenschärfe. Hier habe ich gemerkt das die Kamera dann doch auch etwas langsamer sein kann beim fokussieren, wenn der Fokus stark daneben liegt. Über manuelles Vorfokussieren ist dies aber ziemlich leicht behoben. Es kann sich dabei auch lohnen das Fokusring verhalten von Nicht-Linear auf 90° oder 120° zu stellen. Dadurch lässt sich der Fokus noch etwas schneller an die gewünschte Stelle bringen, bevor man die Aufgabe dem Autofokus übergibt.

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/5000 | f/ 1.8 | ISO 250 | 135 mm

Handling

Bezüglich des Handlings bin ich wie bereits erwähnt nicht unbedingt der allerbeste Anhaltspunkt. So viel aber gesagt, in meinem f-stop Shinn kann ich das Objektiv vertikal in den Rucksack stellen. Was nach einer kleinen Sache klingt macht schlussendlich aber doch einen recht grossen Unterschied. Dies spart so nämlich ziemlich viel Platz und erlaubt mir, zusätzlich zum Plena und dem 400 2.8 auch noch viele weitere Objektive mitzunehmen. Dazu gehören beispielsweise 20 1.8, 50 1.8, 70-200 und eine zweite Kamera, in meinem Fall die Z8.

Um noch einen zweiten, (noch etwas irrelevanteren) Anhaltspunkt zu bieten zur Grösse. Das Objektiv passt auch gut in mein Unterwasserghäuse, wenn es auch vom Durchmesser her durchaus ziemlich knapp ist. Sonst habe ich im Gehäuse oftmals ein 105 mm 2.8 Makro Objektiv - dieses ist dann aber im Durchmesser doch auch etwas schlanker.

Beim Fotografieren in einer Seevogelkolonie in Norwegen habe ich dann auch gemerkt, dass die Fotos mit dem Plena relativ ähnlich sind zu den Fotos, die ich auch mit dem f-Mount 200 f/ 2.0 gemacht habe. Klar hatte ich beim 200er noch eine etwas grösseren Arbeitsabstand - dennoch waren die resultierenden Bilder vom Stil und vom Look her sehr nahe beienander. Der grosse Unterschied: Das Plena kann ich gut als Zweitobjektiv in den Rucksack packen. Das 200 2.0 ist deutlich grösser und massiv schwerer und passt neben meinem 400er defintiv nicht mehr in den Rucksack.

Solltest du dir aber echte Gedanken zum Handling machen empfehle ich, hier nicht wirklich auf mich zu hören und stattdessen ein Fotogeschäft zu besuchen, damit du dir dazu selber ein Bild machen kannst. Gerne kann ich hierzu auch den Eventkalender von Nikon (Deutschland, Österreich, Schweiz) empfehlen. Hier findest du die nächsten Events von Nikon, wo du die Möglichkeit hast, das Objektiv selber einmal in die Hände zu nehmen!

Anwendungsbereiche in der Naturfotografie

Im Intro Text habe ich erwähnt, dass dieses Objektiv primär wohl für die Porträtfotografie gedacht ist. Da ich aber nur sehr selten Fotos von Menschen mache und du wahrscheinlich auch deshalb nicht darüber auf den Artikel gestossen bin, schreibe ich hier mal mehr über meinen eigenen Anwendungsbereich - die Natur- und Tierfotografie.

Für Tiere sind in der Regel 135 mm deutlich zu wenig. Selbst mit meinem 400 2.8 bin ich doch öfters mal an der unteren Grenze, wobei ich da ja den eingebauten oder einen externen Telekonverter zuschalten kann. In seltenen Fällen trifft man aber auf die Tiere die durchaus zutraulich sind. Hier lohnt es sich dann umso mehr, auch mit kürzeren Brennweiten zu arbeiten. Während ich hier sonst gerne mit einem 20 1.8 oder einem 50 1.8 arbeite überbrückt das 135 1.8 etwas die Lücke zwischen diesen Objektiven und meinem 400er. Dabei schafft es auch einen Sinn für die Nähe zum Tier, erhält aber dennoch den weichen Hintergrund. Dies ist dann bei noch kürzeren Brennweiten schon etwas schwerer zu erzielen. Mit dem Plena eröffnen sich in der Tier- und Naturfotografie generell zweierlei Themenbereiche:

Zum einen ist das Objektiv sehr gut geeignet für den Nahbereich und das Fotografieren von eher kleineren Tieren. Mit einer Naheinstellgrenze von 0.82 m ist das Plena zwar kein Makro-Objektiv, dennoch kommt man schon ziemlich nahe an die Tiere heran. Mich persönlich sprechen die Bilder mit dem Plena denn auch wesentlich mehr an als die klassischen Makro-Bilder. So kann ich zwar mit dem Makro den Schmetterling oder den Laubfrosch noch etas formatfüllender aufnehmen. Die Bildkomposition und der Hintergrund kann ich mit dem Plena wesentlich schöner gestalten. Sollte die minimale Fokusdistanz dennoch nicht ganz reichen, ist der Einsatz von Zwischenringen sicher auch eine gute Option.

Achtung: Telekonverter sind allerdings mit dem Objektiv nicht kompatibel!

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/800 | f/ 1.8 | ISO 720 | 135 mm

Neben eher kleinen Tieren ist das Objektiv aber auch spannend für grössere Tiere die aber einfach sehr zutraulich sind. So habe ich die Möglichkeit damit, Porträts oder auch Small-in-Frames zu machen, und dennoch einen schön weichen Hintergrund zu erhalten. Besonders auch im Gegenlicht ist das Objektiv perfekt um damit schöne Lichtspielereien im Hintergrund einzufangen - sei das z.B. am Meer um Seevögel vor der untergehenden Sonne zu fotografieren. Es lohnt sich aber auch einfach mit Vordergrund und verschiedenen Positionen zu experimentieren. Denn oftmals entstehen wunderbare Lichtspielereien und interessante Bokehstrukturen.

Ein Lemming fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

1/32000 | f/ 1.8 | ISO 64 | 135 mm

Eie Waldhummel fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

1/3200 | f/ 1.8 | ISO 250 | 135 mm

Ein Laubfrosch fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

1/16000 | f/ 1.8 | ISO 64 | 135 mm

Makros mit dem Plena

Wie bereits erwähnt ist die Tiefenschärfe bei Blende 1.8 besonders im Bereich der Naheinstellgrenze nur noch hauchdünn. Es kann sich entsprechend lohnen, hier ein Fokus-Stacking vorzunehmen. Hierbei nimmt man eine Serie an Fotos auf, bei der man die Fokusdistanz stufenweise über das Motiv hinwegbewegt. Die Serie wird schliesslich am Computer per Software zusammengerechnet. So kann die Tiefenschärfe im Nachhinein vergrössert werden, ohne das man auf den schön weichen Hintergrund verzichten muss!

Im Feld ist die Focus Stacking Funktion oft etwas langwierig einzustellen. Da ich persönlich auch für diese Situationen freihand unterwegs bin ist dies auch dadurch nicht immer die beste Option. Auch wenn jetzt manch MakrofotografIn schlecht wird bei der Aussage - ich schalte hierfür einfach auf 20 Bilder pro Sekunde und bewege einmal vorsichtig vor und zurück mit der Kamera. So habe ich dann ebenfalls eine Focus-Stacking-Serie. Technisch zwar nicht ganz perfekt aber dem Endresultat sieht man das eigentlich nicht an. Mit der Stacking-Software Helicon Focus lassen sich die kleinen Imperfektionen rausrechnen - damit dies schliesslich auch niemandem mehr auffällt.

Ein Laubfrosch fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

1/1000 | f/ 1.8 | ISO 64 | 135 mm

Ein Laubfrosch fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

Einzelnes Foto

Ein Laubfrosch fotografiert mit dem NIkon Z 135 1.8 Plena.

Gestacktes Foto

Darum habe ich mir das Objektiv gekauft

Seit seiner Ankündigung hatte ich das Plena schon auf einigen meiner Reisen dabei. So z.B. im Frühling in der Camargue oder dann im Sommer bei den Papageitauchern in Norwegen. Hierfür konnte ich das Objektiv glücklicherweise jeweils ausleihen - war aber jedes Mal traurig als ich es wieder zurückgeben musste. Zu cool war es jeweils, mit Bokeh und Tiefenschärfe zu spielen um einzigartige Fotos zu kreiieren. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich mich dann entschloss, das Objektiv auch wirklich selber zuzulegen.

Neben der Arbeit Überwasser hatte mich das Plena schlussendlich auch damit überzeigt, dass ich auch Unterwasser damit noch etwas experimentieren wollte. Gerade im Unterwasser-Bereich ist Bokeh selten ein Thema. Es ist also Zeit, damit mal etwas mehr zu experimentieren und Sachen zu Versuchen. Hier habe ich mal zwei erste Resultate damit beigefügt. Noch bin ich nicht perfekt mit den Fotos zufrieden, aber dennoch denke ich hat das durchaus auch Unterwasser noch einiges an Potenzial. Da das Objektiv jetzt aber auch immer Zuhause steht habe ich da nun auch die Zeit, damit noch mehr zu experimentieren.

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/200 | f/ 2.0 | ISO 64 | 135 mm

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/200 | f/ 2.0 | ISO 64 | 135 mm

Fazit

Insgesamt finde ich das Nikon Z 135 1.8 ein echt gelungenes Objektiv. Mit seiner unglaublich weichen Hintergrundauflösung lassen sich einzigartige Bilder festhalten. In der Tierfotografie ist das Objektiv wohl nicht gerade das Objektiv erster Wahl. Dafür sind 135 mm dann doch etwas zu kurz, besonders wenn man sich denn auch mit etwas scheueren Arten beschäftigt. Als Zweitobjektiv hat es aber durchaus auch in der Tierfotografie seine Berechtigung. Je nach Motiv eignet sich das Objektiv nämlich perfekt um etwas alternative Blickwinkel aufzunehmen. Ideal also, um eindrückliche und abwechslungsreiche Bilderserien zu kreiieren.

Schlussendlich macht es aber auch einfach Spass mit dem Objektiv zu fotografieren und mit dem Bokeh zu experimentieren. Selbst zufällige Szenen erhalten mit dem Plena eine unglaubliche Tiefe. Wenn man sich also etwas mehr mit der Szene beschäftigt sind fantastische Fotos schon fast garantiert.

1/2000 | f/ 1.8 | ISO 64 | 135 mm

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Das Nikon Z 180-600 5.6-6.3 mit der Nikon Z 8 im Schneetreiben.

1/2000 | f/ 1.8 | ISO 64 | 135 mm

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Reviews

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DxO PureRAW 5

  • Datum Veröffentlichung: 15.4.2025
  • Titel: DxO PureRAW 5: Lohnt sich das Upgrade auf die neuste Version?
  • Text Snippet: DxO PureRAW ist seit dem Aufkommen solcher Algorithmen einen fester Begriff. So gilt es bei vielen Profis und Ambitionierten als das möglicherweise beste Mittel gegen hohe ISO Werte und dem damit verbundenen Rauschen. Mit der fünften Version der Software wurde wieder ein neuer Algorithmus eingeführt und auch generell wurden einige kleinere und grössere Änderungen vorgenommen. Ob sich das kostenpflichtige Upgrade für dich lohnt, erfährst du in diesem Artikel!
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  • erstes Foto:

Denoising-Algorithmen sind in der Tierfotografie mittlerweile fester Bestandteil der Bearbeitungs-Workflows. Mittels Deep Learning ist es so seit einigen Jahren möglich, auch Bilder mit hohen ISO Werten noch zu retten und gut aussehen zu lassen.

DxO PureRAW ist seit dem Aufkommen solcher Algorithmen ein fester Begriff. So gilt es bei vielen Profis und Ambitionierten als das möglicherweise beste Mittel gegen hohe ISO-Werte und dem damit verbundenen Rauschen. Mit der fünften Version der Software wurde wieder ein neuer Algorithmus eingeführt und auch generell wurden einige kleinere und grössere Änderungen vorgenommen. Ob sich das kostenpflichtige Upgrade für dich lohnt, erfährst du in diesem Artikel!

Das Nikon Z 135 1.8 S Plena zusammen mit der Nikon Z 8 im Schnee.

Das entrauschte Bild mit Dxo PureRAW im Vergleich mit dem unbearbeiteten RAW Bild. Das Bild wurde mit einer Z9 mit ISO 11'400 aufgenommen. Um den Unterschied stärker zu zeigen, habe ich das Bild zudem sehr stark zugeschnitten.

Die Neuerungen

Die wohl grösste Neuerung der fünften Version der Software findet sich in den verwendeten Algorithmen zur Entrauschung – bzw. zumindest in der Auswahl an möglichen Algorithmen, die verwendet werden können. So hat man nun die Wahl zwischen DeepPrime XD2, DeepPrime 3 und XD3 X-Trans.

Letzterer ist besonders für Nutzer mit einer Fujifilm-Kamera interessant. Diese nutzen nämlich kein konventionelles Bayer-Muster, sondern eine andere Anordnung der Farbfilter der Subpixel. Bisher hatte das verhindert, dass DxO diese RAW-Dateien entrauschen und verbessern konnte. Mit Version 5 ist dies nun – wenn auch momentan noch als Beta-Version – verfügbar.

Wer keine Fujifilm-Kamera mit X-Trans-Sensor besitzt, wird sich vor allem für DeepPrime 3 interessieren. Dieser wurde basierend auf Feedback zu den Vorgängern weiterentwickelt. In meinen Tests zeigt sich ein deutlicher Geschwindigkeitsvorteil: Der neue Algorithmus arbeitet gut doppelt so schnell!

Bei einer größeren Fotosammlung kann die gesteigerte Effizienz einige Minuten einsparen. Bei einzelnen Bildern fällt dies weniger ins Gewicht – ob man nun 7 oder 14 Sekunden wartet, ist kaum relevant. Bei Sportevents oder grossen Fotoprojekten jedoch kann die Zeitersparnis entscheidend sein.

Doch überzeugt der neue Algorithmus trotz der höheren Geschwindigkeit auch in puncto Bildqualität?

Geschwindigkeitsmessung

10 Fotos (45,7 MP - Z9 - High Efficiency RAW)
MacBook M3 Pro (36 GB RAM)
Einmalige Messung

DxO PureRAW 4: DeepPrime XD2s (2 Min 20s)

150/150

DxO PureRAW 5: DeepPrime XD2s (2 Min 20s)

150/150

DxO PureRAW 5: DeepPrime 3 (1 Min 10s)

70/150

Bildqualität

Auch nach fünf Generationen der Bildentrauschung finde ich die Resultate immer wieder erstaunlich anzusehen. Selbst Bilder mit astronomisch hohen ISO-Werten wirken dank DxO PureRAW deutlich besser. Wichtig zu erwähnen ist bei den untenstehenden Beispielen: Hier habe ich jeweils stark hereingezoomt. Von den ursprünglich 45,7 Megapixeln der Z9 sind diese Quadrate auf eine Größe von etwa 1.000 × 1.000 Pixeln zugeschnitten.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass bei ISO 25.600 nicht mehr alle Details im Gefieder perfekt zu erkennen sind. Im Vergleich zum Original bleibt dennoch ein großer Unterschied bestehen – sofern man nicht zu stark zuschneiden muss, lässt sich das Bild durchaus noch gut verwenden.

Letztlich hängt das Ergebnis aber auch von der Lichtsituation bzw. deren Qualität ab. Es macht durchaus einen Unterschied, ob das Foto in der Dämmerung oder bei bewölktem Wetter entstanden ist – selbst bei identischer ISO-Einstellung.

ISO 3'200

ISO 25'600

ISO 11'400

DeepPrime XD2s vs DeepPrime 3

Vergleicht man nun die beiden Algorithmen DeepPrime XD2 und DeepPrime 3, wird schnell klar, dass die gesteigerte Effizienz nicht ganz ohne qualitative Einbußen bleibt. So behält der bereits etablierte Algorithmus im direkten Vergleich deutlich die Nase vorn. Das Rauschen wird generell effektiver entfernt und der Hintergrund wirkt zudem auch gleichmäßiger und weicher.

Beim entrauschten Bild mit dem neuen Algorithmus ist das Rauschen ebenfalls sehr gut reduziert. Würde man nur das RAW-Bild mit dem entrauschten Bild vergleichen, macht DeepPrime 3 durchaus einen guten Eindruck. Gegen DeepPrime XD2 hat DeepPrime 3 aber keine Chance.

Bei einigen Testfotos sind mir mit DeepPrime 3 zudem kleinere Artefakte aufgefallen. Dabei handelt es sich um ungewöhnliche Musterungen und Strukturen in eigentlich homogenen Bildbereichen. Dies entsteht, wenn der Algorithmus Bildrauschen fälschlicherweise als echte Bildstruktur interpretiert und fälschlich nachschärft, statt es zu entfernen.

In den meisten Fällen waren die Artefakten zwar nur minimal sichtbar, dennoch wäre ich hier vorsichtig beim Verwenden. Besonders wenn man die Bilder dann Gross drucken möchte, sind solche Artefakten besonders ärgerlich.

Eine weitere Neuigkeit in der fünften Version ist die Einführung von Masken. So ist es möglich, lokal zu bestimmen, wie stark entrauscht werden soll. So könnte man per Pinsel markieren, dass der Hintergrund stärker entrauscht werden soll als das Motiv. Hier mögen sich nun die Geister etwas scheiden. Auch ich war bei den ersten Versionen von PureRAW der Meinung, etwas mehr Fine-Tuning-Möglichkeiten wäre durchaus von Vorteil. Dass das Programm aber eigentlich super Resultate auf Knopfdruck liefert wurde für mich mehr und mehr DAS Argument für die Software. Dass ich nun per Pinsel den Vogel nachzeichnen sollte passt definitiv nicht mehr in diese Philosophie.

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

Hinzu kommt, dass die Masken nur manuell per Pinsel gemalt werden können. Eine Motiverkennung à la Photoshop gibt es nicht. Für den Workflow wäre dies für micht entsprechnd ein grosser Bremsblock. Im Ansatz ist die Einführung von Ebenen also durchaus interessant. Der Umsetzung fehlt es allerdings leider noch etwas an Eleganz.

Lohnt sich das Upgrade?

Wie zuvor ist das Upgrade auf die 5 Generation von DxO PureRAW kostenpflichtig. Entsprechend stellt sich durchaus die Frage, ob sich ein Upgrade wirklich lohnt.

Im jetztigen Zustand würde ich diese Frage nur bedingt mit Ja beantworten. Der neue Algorithmus ist zwar um einiges schneller, die qualitativen Einbussen gegenüber dem vorgängigen Algorithmus sind mir die zeitlichen Einsparungen aber einfach nicht wert. Wenn man also nicht gerade unter enormen Zeitdruck viele Bilder entrauschen muss, ist man mit dem vorgängigen Algorithmus immer noch sehr gut bedient. Auch die weiteren Neuerungen, darunter beispielsweise die Masken bringen mir persönlich zu wenig.

Insofern man also nicht bald eine neue Kamera kauft, die von DxO PureRAW 4 unterstützt wird, kann man sich wohl gut auch noch mit der Version 4 begnügen. Kann man aber auf die letzten Quäntchen Bildqualität verzichten und spart dafür lieber etwas Zeit, wird man mit der neuen Version sicherlich auch sehr zufrieden sein.

Lohnt sich ein Neukauf?

Besitzt man dagegen eine frühere Version (1, 2 oder 3) würde ich das Upgrade durchaus empfehlen. So hat sich über mehrere Versionen hinweg durchaus viel getan und ein Upgrade lohnt sich auf jeden Fall. Bist du generell auf der Suche nach einer Software zum Entrauschen von deinen Bildern, kann ich dir PureRAW ebenfalls sehr empfehlen. So habe ich mich zwar in diesem Review durchaus kritisch über die Neuerung geäussert, zugegebenermassen wird es für DxO aber auch mit jeder Edition schwieriger, noch etwas zu verbessern.

Wenn du dir selber ein Bild vom Upgrade oder dem Programm generell machen möchtest, weise ich gerne auf die 30-tägige kostenlose Testversion hin. Über den beiliegenden Affiliate Link ist es zudem möglich, mich bei weiteren Reviews und bei meiner Arbeit zu unterstützen. Kaufst du über den nachfolgenden Link die neue Version von DxO PureRAW erhalte ich davon eine kleine Provision. Für dich ändert sich der allerdings Preis nicht!

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Das Nikon Z 180-600 5.6-6.3 mit der Nikon Z 8 im Schneetreiben.

1/2000 | f/ 1.8 | ISO 64 | 135 mm

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Reviews

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Nikon 180-600

  • Titel: Nikon Z 180-600: Das Teleobjektiv für Einsteiger & Ambitionierte
  • Text Snippet: Als einer von wenigen Fotografierenden durfte ich Anfangs Jahr das neue Nikon 180-600 mm für den Z-Mount austesten. Meine Meinung und viele der damit gemachten Bilder findest du in diesem Artikel.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Das Nikon AF-S 200-500 mm 5.6 war für DSLR-Kameras ein äusserst beliebtes Objektiv für die Tier- und Vogelfotografie. Während es nun eigentlich bereits relativ viele Teleobjektive mit dem Z-Bajonett gibt, hat bisher ein Äquivalent zum 200-500 gefehlt. Dies ändert sich nun!

Das Nikkor Z 180-600 mm ist das ideale Teleobjektiv als Einstieg in die Tier- und Vogelfotografie. Durch das interne Zoom ist dieses Objektiv enorm flexibel, dennoch bietet es die vom Nikon Z Mount gewöhnliche Bildqualität. Und das noch zu einem guten Preis!

Das Nikon Z 180-600 5.6-6.3 VR zusammen mit der Nikon Z 8 im Schnee.

Die Kombination Nikon Z 8 + Z 180-600 5.6-6.3 ist die ideale Kombination um in die Tierfotografie einzusteigen.

Als einer der wenigen offiziellen Fotografen durfte ich das neue Objektiv zusammen mit der Z 8 bereits Anfangs Jahr für einige Wochen testen, um die Fotos für die Markteinführung zu machen. Meine bisherigen Eindrücke des Objektivs habe ich nun in diesem Artikel zusammengefasst. Dazu gibt es natürlich auch viele der damit gemachten Fotos.

Eine Übersicht über das Objektiv

Das Nikkor Z 180-600 5.6-6.3 VR wiegt ca. 2 kg, ist aber besonders mit seiner geringen Grösse sehr handlich und besonders an der Z 8 wirklich angenehm auch für längere Zeit Freihand zu Fotografieren. Als Internes Zoom fällt es zwar etwas länger aus als z.B. das 100-400, dafür ist das Objektiv nochmals robuster und resistenter gegenüber Regen, Sand und Staub.

Bildqualität

In Thema Bildqualität bin ich mir mit dem Z 400 2.8 TC VR S sehr hohe Standards gewohnt. Und auch wenn die Schärfe des Z 180-600 nicht ganz an das 400er herankommt, so war ich doch sehr erstaunt, wie gut sich das Objektiv geschlagen hatte. Über den gesamten Zoom-Range und auch von der minimalen Fokusdistanz bis nach Unendlich zeigte das Objektiv eine sehr gute Abbildungsleistung. Chromatische Aberrationen oder andere Farbfehler gibt es praktisch keine, und scharf ist das Objektiv allemal.

Eisvogel fotografiert bei Sonnenuntergang mit dem Nikkor Z 180-600 5.6-6.3 VR.

1/2000 | f/ 6.3 | ISO 1100 | 600 mm

Alpenbraunelle fotografiert mit dem mit dem Nikkor Z 180-600 5.6-6.3 VR.

1/4000 | f/ 6.3 | ISO 3200 | 600 mm

Steinbock-Porträt aufgenommen  mit dem mit dem Nikkor Z 180-600 5.6-6.3 VR.

1/640 | f/ 6.3 | ISO 800 | 600 mm

Die ausgezeichnete Bildqualität des Objektivs zeigt sich auch darin, dass es mit den Telekonvertern sehr gut funktioniert. Hier gibt es zwar nochmals einen Unterschied zwischen dem 1.4x TC (250-900 f/8-f/9) und dem 2x TC (360-1200 f/11-f/13), insgesamt war ich aber mit beiden Kombinationen sehr zufrieden.

Für ‘gewöhnliche’ Tierfotos würde ich eher den 1.4x Telekonverter empfehlen, da dieser doch die etwas schärferen Bilder produzierte und mit einer maximalen Blendenöffnung bei 900 mm von f/9 auch noch einigermassen Licht auf den Sensor fällt. Dennoch sind auch die Bilder mit dem 2x TC sehr gut herausgekommen. Letzterer würde ich allerdings vor allem für Close-ups empfehlen, da er bei üblicheren Aufnahmesituation schon fast zu viel Brennweite bietet und auch nicht mehr sehr lichtstark ist.

Eine wichtige Anmerkung zum Telekonverter: Mit beiden Telekonvertern ist der gesamte Zoom-Range verfügbar. Man kann also auch mit dem 2x TC bis auf 180 mm hinauszoomen, erhält dann natürlich einfach 360 mm.

Autofokus

Von meinem alten Sigma 150-600 4.5-6.3 Sport war ich mir noch gewohnt, dass das Objektiv besonders im Thema Autofokus nicht wirklich so gut abgeschnitten hat. Dass der Autofokus zusammen mit der Z 8 in vielen der normalen Szenarien nicht gross gefordert war merkte ich relativ schnell. Um deshalb die Grenzen der Z 8 mit dem 180-600 zu finden, habe ich die Kamera schliesslich zu den schnellsten und agilsten Vögeln der Schweiz mitgenommen – den Alpenseglern. Weiter konnte ich auch Alpenbraunellen und Schneesperlingen im Flug fotografieren.

Klar, das Z 400 2.8 TC VR S ist im direkten Vergleich nochmals deutlich schneller und treffsicherer als das 180-600. Das 400er kostet allerdings auch rund 8 mal so viel. Insgesamt hat mich also das Objektiv, was Autofokusgeschwindigkeit sehr überzeugt.

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/4000 | f/ 5.6 | ISO 900 | 180 mm

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/2500 | f/ 6.3 | ISO 3600 | 600 mm

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/2500 | f/ 6.3 | ISO 2800 | 600 mm

Das Autofokussystem der Nikon Z 9 & Z 8 funktioniert zwar eigentlich sehr gut, die Anwendung ist aber nicht so ganz intuitiv. So habe ich gemerkt, dass mit den richtigen Einstellungen nochmals deutlich mehr aus dem AF-System herausgeholt werden kann. Für eine Allgemeine Übersicht über die Kamera empfehle ich dir deshalb die Kurse von Nikon School. Bei spezifischen Fragen, was die Anwendung in der Tierfotografie betrifft sowie Tipps und Tricks biete ich privat Kurse dafür an.

Handling

Neben Schärfe und Autofokus ist natürlich das gesamte Handling des Objektivs nicht zu vernachlässigen. Ich beziehe mich dabei vor allem auf die Anwendung mit der Z 8, welche ja besonders im Vergleich zur Z 9 deutlich leichter geworden ist.

Internes Zoom

Das Wichtigste am Objektiv - es ist ein internes Zoom. Heisst, dreht man den Zoomring werden die Linsen nur intern verschoben, äusserlich bleibt das Objektiv aber genau gleich lang. Dies hat zum einen den Vorteil, dass es deutlich weniger Möglichkeiten gibt, dass irgendwo Sand oder Wasser in das Objektiv gelangen könnte. Denn ausfahrende Objektiv-Tuben sind dafür besonders anfällig.

Externe Zooms kommen zudem meist* mit dem Nachteil, dass sich ihr Schwerpunk je nach Brennweite verändert. Gerade Zooms mit einer Brennweite bis zu 600 mm (oder mit Telekonverter bis 1200 mm), welche man doch ab und zu auf einem Stativ gebrauchen wird, kann dies äusserst mühsam sein.

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

Das Objektiv gehört zwar nicht zur S-Line, dennoch ist es besonders dank dem internen Zoom sehr wetterresistent.

Weiter wird dadurch auch der Effekt des «Lens-creeping» verhindert*. Hält man gewöhnliche Super-Telezoom nach oben kann es nämlich vorkommen, dass das Frontelement aufgrund des Eigengewichtes unbemerkt zurückfährt. Dies kann natürlich auch passieren, wenn man mit der Gegenlichtblende irgendwo leicht dagegen stösst oder drückt und so das Objektiv unbemerkt zurückfährt.

* Beim Nikon Z 100-400 wurden beide Effekte mit einem speziellen Zoom-Mechanismus verhindert

Grösse und Gewicht

Der Nachteil des internen Zooms ist allerdings die Transportgrösse. In der Regel fallen externe Zooms nämlich eingefahren etwas kleiner aus als interne Zooms. Dies ist auch hier der Fall. Das Objektiv ist nämlich doch deutlich länger als z.B. das 100-400. Wirklich ein Störfaktor ist dies für mich aber nicht. Ich stufe die bessere Abdichtung wesentlich wertvoller ein als die paar Zentimeter, die ich im Rucksack hätte sparen können. Zumal ich mir vom Z 400 2.8 TC VR S, AF-S 500 mm f4 FL ED und Z 600 4.0 TC VR S, deutlich anderes gewöhnt bin.

Mit einem Gewicht von nur 2.1 kg, ist das Objektiv auch sehr leicht und einfach zu transportieren. Mit meinem f-stop Ajna hatte ich zusammen mit der Z 8 immer noch genügend Platz für 2-3 kleinere Objektive dazu. Was dabei auch nicht vergessen werden darf: dank der grossen Flexibilität, musste ich je nach Location generell weniger Objektive mitnehmen. So deckt das Objektiv so einen breiten Bereich ab, dass ich beispielsweise mein Z 70-200 2.8 bzw. das Z 70-180 2.8, welches ich auch zum Testen hatte, kaum gebraucht habe. Insgesamt macht dies dann schon einen grossen Unterschied, so war ich dann plötzlich statt mit meinem gefüllten 80l grossen f-stop Shinn nur noch mit meinem 37l f-stop Ajna unterwegs. Besonders für Locations, bei welchen man doch recht weit laufen muss, macht das Objektiv also einen grossen Unterschied.

Dank des geringen Gewichts des Objektivs und der Kamera kann man damit auch ohne Probleme für lange Zeiten Freihand fotografieren. Gerade bei Vögeln im Flug merkte ich dies besonders, gut. So konnte ich die agilen Alpensegler viel besser und länger verfolgen als dies von Hand mit meinem 400 2.8 der Fall ist. Wer aber nicht länger ansitzen möchte, braucht für dieses Objektiv auch kein Stativ mehr mitzuschleppen, dies sind dann nochmals gut bis zu 3 kg eingespart.

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/125 | f/ 6.3 | ISO 1600 | 600 mm

Wegen dem sehr guten Bildstabilisatoren läuft man Freihand auch nicht Gefahr, zu Verwackeln. Genau Werte kann ich zwar nicht nennen, mit 1/80 fühlte ich mich aber immer noch mehr als Wohl. Wahrscheinlich wären bei diesem Objektiv also noch viel langsamere Zeiten möglich. Im Feld behalte ich, aber wenn immer möglich einen Puffer, damit ich ziemlich sicher scharfe Fotos erhalte. Eine Verschlusszeit von 1/80 ist aber schon ein sehr guter Werte wie ich finde.

Flexibilität

Nachdem ich mehrere Jahre fast ausschliesslich mit Festbrennweiten fotografiert habe, war es sehr erfrischend, wieder einmal mit einem Zoom fotografieren zu können. Als mir das Objektiv in den ersten Gesprächen mit Nikon vorgestellt wurde, sind mir dabei direkt die Alpensteinböcke eingefallen. Bei diesen hatte ich nämlich immer das Gefühl, dass mich die Festbrennweite immer stark einschränkte. Die Tiere sind nämlich in der Regel eher zutraulich und die Distanzen ändern sich relativ schnell. Aus diesem Grund hatte ich mir dann letztes Jahr das Z 70-200 2.8 gekauft, damit ich auch etwas mehr Habitat in die Bilder einbauen konnte, besonders wenn die Tiere auch etwas näher waren.

Mit dem 180-600 wurde das 70-200 zwar nicht vollkommen obsolet, dennoch deckt diese Range schon vieles gut ab. So kann man mit 180 mm schon relativ Landschaft einbauen. Und im Handumdrehen ändert man den Bildwinkel zu wunderbaren Porträtaufnahmen oder Close-ups. Hier gilt es zu erwähnen, der gesamte Zoom-Bereich ist in knapp 90° abgedeckt. Langes drehen am Zoomring um endlich bei der vollen Brennweite anzukommen ist also Geschichte…

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/2000 | f/ 5.6 | ISO 560 | 200 mm

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/500 | f/ 6.3 | ISO 320 | 600 mm

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/2000 | f/ 6.3 | ISO 400 | 570 mm

Die Kritkpunkte

Bisher habe ich eigentlich nur positive Sachen aufgezählt. Insgesamt habe ich aber auch einige kleinere Dinge, welche mir nicht ganz so gut gefallen haben.

  • Der Stativfuss dreht sich leider nicht ganz so geschmeidig und kann durch die Anziehschraube auch nicht super im Widerstand justiert werden.
  • Generell finde ich den Sativfuss rein optisch nicht ganz so elegant. Sie hat zwar den Vorteil, dass man die gesamte Schelle entfernen kann (mit dem Ring um das Objektiv), hier hätte ich aber das übliche Design der anderen Teles bevorzugt.
  • Der Stativfuss hat auch wie schon fast erwartet keine Arca-Swiss Stativplatte integriert. Weil die gesamte Schelle aber mit dem Ring um das Objektiv verbunden ist, wird es hier womöglich auch keine Alternative von Wimberley geben. Das ist zwar etwas schade, ich werde bei meinem 180-600 die Schelle aber sehr wahrscheinlich ganz entfernen. Das Objektiv ist so leicht, dass es sowieso kein Stativ gebraucht und sonst habe ich ja eigentlich mein 400 2.8. Und ohne Stativschelle ist das Objektiv nochmals ein Ticken leichter und kleiner (1.95 kg).
  • Zum Schluss finde ich den manuellen Fokusring etwas zu dünn geraten. Diese Kritik wird aber wiederum abgeschwächt, weil er sich mit relativ wenig Widerstand drehen lässt und man auch die Empfindlichkeit bzw. die Linearität oder eben Nicht-Linearität einstellen kann.
Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/500 | f/ 6.0 | ISO 1600 | 300 mm

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/640 | f/ 13 | ISO 3200 | 1200 mm

Nikkor 180-600 5.6-6.3 - das Teleobjektiv für den Z-Mount?

Was Teleobjektive für den Nikon Z-Mount betrifft, kann man sich echt nicht über die Auswahl beklagen. Die Auswahl war bereits riesig und das 180-600 macht es nur noch schwerer, sich für ein Objektiv zu entscheiden. Ich hatte das Glück schon mit allen Objektiven fotografieren zu können und kann deshalb relativ gut vergleichen. Dennoch, die Wahl ist nicht ganz einfach und kommt auch sehr auf eigene Präferenzen an. Wem würde ich also dieses Objektiv empfehlen? Eigentlich ist es nämlich für alle Erfahrungslevel interessant…

  • Für Einsteiger

    Das 180-600 ist besonders aufgrund des Preises von nur 1999.- das perfekte Einsteigerobjektiv. Trotz des eher günstigen Preises hat man aber ein sehr gutes Objektiv mit schnellen AF, guter Bildqualität und einer unschlagbaren Flexibilität. Einziger Nachteil des Objektivs ist die maximale Blendenöffnung von 5.6-6.3. Hier ist beispielsweise das 400 4.5 deutlich lichtstärker, wobei dieses mit dem 1.4x TC dann auch bei 560 mm f/6.3 landet.

    Bist du auf der Suche nach deinem ersten Teleobjektiv für den Nikon Z Mount würde ich dir deshalb das 180-600 empfehlen. Wenn dir aber das Gewicht um einiges wichtiger ist als die Flexibilität und der Preis, würde ich dir hingegen das 400 4.5 VR S empfehlen.

  • Für Fotografierende welche noch eine Spiegelreflex besitzen

    Du hast vielleicht noch ein AF-S 200-500 5.6? Dann ist dies das perfekte Objektiv, um auf den Z-Mount umzusteigen. Und solltest du noch keine spiegellose Kamera besitzen, dann ist dieses Objektiv zusammen mit der Z 8 der perfekte Moment zum Umsteigen.

  • Für Profis & Ambitionierte

    Selbst wenn du vielleicht schon eine Festbrennweite im Telebereich besitzt, kann das 180-600 durchaus interessant. Wie ich mit den Alpensteinböcken gezeigt und erklärt habe sind Festbrennweiten nicht immer das ideale Werkzeug. Das 180-600 ist ideal für genau diese Situationen, in welchen man mit der Festbrennweite einfach zu unflexibel ist.

    Und wenn die Festbrennweite einmal zu schwer ist oder zu viel Platz beansprucht, hat man mit dem 180-600 eine gute Alternative, mit welcher man dennoch super Fotos schiessen kann.

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/500 | f/ 6.3 | ISO 1600 | 600 mm

Beispielfotos mit dem Nikon Z 180-600 5.6-6.3.

1/5000 | f/ 6.3 | ISO 125 | 600 mm

Fazit

Insgesamt finde ich das Nikon Z 180-600 5.6-6.3 VR ein wirklich gelungenes Objektiv, welches mit seiner hohen Flexibilität, einer guten Bildqualität und einem sehr guten Preis punkten kann. Natürlich bin ich nicht ganz unvoreingenommen angesichts der Umstände, das Objektiv vorab zum Testen erhalten zu haben. Es war mir eine grosse Ehre und ein lang gehegter Traum, Fotos für die Markteinführung machen zu dürfen. Für den Erfahrungsbericht habe ich mich deshalb umso mehr darum bemüht, Fotos einzubauen, welche die Leistung des Objektivs zeigen, damit du dir direkt selber eine Meinung bilden kannst.

Wenn du das Objektiv einmal testen möchtest, ich habe das Objektiv zusammen mit einer Z 8 bestellt und beides wird auf meinen Workshops mietbar sein. So kannst du dich direkt im Feld selber davon überzeugen!

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Das Nikon Z 180-600 5.6-6.3 mit der Nikon Z 8 im Schneetreiben.

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Reviews

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DxO PureRAW 3 im Test

  • Datum Veröffentlichung: 15.03.2022
  • Titel: Dxo PureRAW 3 - Lohnt sich das Upgrade?
  • Text Snippet: DxO PureRAW hat mit der Version 3 einige Neuerung angekündigt, doch lohnt sich das Update für Besitzer der Version 1 & 2? Ich konnte die neue Version vorab testen um hoffentlich bei der Entscheidung etwas helfen zu können.
  • Foto:
  • erstes Foto:

Schon seit mehreren Jahren greife ich bei hohen ISO-Werten auf das Programm DxO PureRAW. Das Programm lässt Bildrauschen auf schon fast magische Weise verschwinden und hat meine Fotografie rückblickend doch stark verändert. Die ‘Angst’ vor hohen ISO-Werten ist verschwunden und so konnte ich schon einige besondere Momente fotografisch festhalten, die bei alles andere als idealen Lichtverhältnissen stattgefunden haben.

Nun ist DxO mit Version 3 am Start mit einem neuen Algorithmus, mehr Einstellungsmöglichkeiten und einer neuen Benutzeroberfläche. Das Update ist allerdings nicht kostenlos – 79 Euro als Upgrade von vorgängigen Versionen und 129 Euro als neue Lizenz. Ich konnte Version 3 in einer Beta-Version vorab testen, um herauszufinden, ob sich das Upgrade lohnt.

Beispielfoto entrauscht mit DxO PureRAW.

Dank DxO PureRAW können auch dämmerungsaktive Tiere problelos fotografiert werden. Bildrauschen aufgrund hohen ISO-Werten ist Geschichte.

Die Neuerungen

DeepPRIME XD – ein noch stärkerer Algorithmus

Das wohl grösste Feature ist die Addition eines neuen Algorithmus. DeepPRIME war bereits teil vorangängiger Versionen und der Algorithmus bleibt dem Programm auch weiterhin erhalten. DeepPRIME XD ist aber eine Weiterentwicklung davon. XD steht dabei für «extreme detail». Der neue Algorithmus soll Bildstrukturen noch besser erkennen und entfernt nicht nur Bildrauschen, sondern schärft das Bild auch. Das Nachschärfen der Bilder war auch schon in den vorderen Versionen eingebaut, der neue Algorithmus funktioniert aber nochmals einen ticken besser.

Das DxO PureRAW Modul.

DxO PureRAW rechnet auch starkes Bildrauschen aus dem Bild heraus.

Das Nachschärfen war bisher auch mein eigentlich einziger Kritikpunkt der Software. In Version 1 war mir der Effekt noch zu stark und führte manchmal zu sehr unschönen Kanten. In Version 2 konnte man dann immerhin die Stärke der Nachschärfung etwas dosieren oder ganz ausschalten. Mit Version 3 funktioniert das Nachschärfen nun ziemlich gut und praktisch ohne unschönen ‘Nebenwirkungen’ wie überschärfte Kanten oder ‘KI-Artefakte’.

In Tests mit anderen Programmen für die Rauschverminderung oder Nachschärfung hatte ich häufiger das Problem, dass der Algorithmus Bildrauschen falsch als Bildstrukturen interpretiert hatte. Diese Artefakte zeigten sich dann als auffällige, unschöne Muster/ Raster inmitten der Bilder. Bei DxO PureRAW hatte ich generell noch fast nie ein solches Problem. Auch nun mit dem neuen noch stärkeren Algorithmus hatte ich nie wirklich gross Probleme. Nur ein einziges Mal hatte ich beim Testen der Beta-Version bisher ein sehr kleiner ‘KI-Artefakt’ gefunden.

Feinere Einstellmöglichkeiten

Hier kommt aber die 2. Grosse Neuerung ins Spiel. Mit DxO PureRAW kann nämlich die Stärke des Nachschärfens eingestellt werden. So gibt es nun die Wahl zwischen «Weich», «Standard» und «Stark» und «Hart». Nach meiner bisherigen Erfahrung reicht «Schwach» für Fotos, bei dem der Fokus richtig sitzt. Ist der Fokus leicht daneben oder bei einer generell leichten Unschärfe funktioniert «Standard» sehr gut. «Stark» ist mir persönlich dann etwas zu aggressiv, kann aber beispielsweise für Bilder, die nur ins Internet kommen auch recht gut funktionieren. Mit «Stark» tendieren die die Bildkanten allerdings etwas überschärft zu werden. «Hart» ist dann wiederum völlig übertrieben und resultiert in völlig überschärften Bildern.

«Schwach» führt in Kombination mit dem neuen DeepPRIME XD aber zu wirklich sehr guten Resultaten. Gewisse Fotos, die aufgrund Lichtverhältnis oder Aufnahmesituation etwas mehr Schärfe verdienen erhalten durch das Programm genau das. Und dies mit nur wenigen Klicks und einigen Sekunden des Wartens.

RAW-Datei

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

1/5 | f/ 4 | ISO 6400 | 500mm (RAW)

DxO PureRAW

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

1/5 | f/ 4 | ISO 6400 | 500mm (DxO PureRAW)

Weich

Weich

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Standard

Standard

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Stark

Stark

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Hart

Hart

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3. Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3. Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3. Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3. Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Der Vergleich der Schärfe-Stärken (obere Reihe DeepPRIME & Untere Reihe DeepPRIME XD). Im direkten Vergleich sind die Unterschiede nur marginal. Der Unterschied macht aber gerade so viel aus, dass mir die obere Reihe als nachgeschärftes leicht unscharfes Bild erscheint und die untere Reihe (mit DeepPRIME XD) einen 'von Natur aus' scharfen Eindruck macht. Im Vergleich zum originalen, unbearbeiteten RAW ist aber sowohl DeepPRIME wie auch DeepPRIME XD deutlich schärfer.

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Die neuen Einstellmöglichkeiten beziehen sich übrigens nicht nur aufs Schärfen. So können auch die Vignettierungskorrektur und die Korrektur der Chromatischen Aberration ein- und ausgeschaltet werden. Zudem kann die Objektivverzeichnungskorrektur nun anhand verschiedener Methoden angewendet werden.

Mit «Bild auf Originalformat zugeschnitten» behält das bearbeitete Foto das ursprüngliche Seitenformat. Dabei geht aber auf den Seiten Bildfläche verloren. Mit «Maximales Rechteck» wird das Bild so zugeschnitten, dass so viel wie möglich vom ursprünglichen Bild im Bild bleibt. Das Seitenverhältnis wird dabei allerdings verändert. Wenn man das Bild aber später sowieso noch zuschneiden möchte, ist dies die bessere Option. Zuguterletzt kann die Objektivverzeichnung auch so korrigiert werden, dass alle Bildinformationen erhalten bleiben. Dabei kommt es aber auch dazu, dass an gewissen Stellen Bildinformationen fehlen. Hier ist dann definitiv noch ein späteres Zuschneiden oder ein bisschen Photoshop-Magie notwendig.

Weitere kleine Änderungen

Neben den 2 grossen Neuheiten wurde das Programm auch hinsichtlich des User Interface überarbeitet. Mir gefiel das alte Design zwar etwas besser, schlussendlich ist mir das Design aber auch ziemlich egal sofern die Resultate stimmen. Weiter wurde offenbar auch an der Integration in Lightroom gearbeitet und neu kann das Programm auch im Datei-Explorer eingebunden werden. Weiter können nun übrigens auch die High Efficiency RAW’s der Z 9 ohne DNG-Trick verarbeitet werden.

Mein Fazit

Für mich war DxOPureRAW 1.0 ein Gamechanger, was Rauschverminderung anbelangte. Version 2 und nun auch Version 3 sind zwar nicht per se weitere Gamechanger, sie sind aber beides wirklich nützliche Updates, die das Programm nochmals besser machen. Der neue Algorithmus funktionierte in meinen Tests sehr gut und verlieh den Bildern nochmals eine Spur mehr Schärfe, ohne dass sich dies negativ auf die Bilder auswirkte. Zusammen mit der Möglichkeit, nun mehr Einfluss auf den Algorithmus zu haben ist dies für mich mehr als Grund genug auf die neue Version umzusteigen.

Würde ich dir das Programm/Update empfehlen? Falls du das Programm bereits besitzt und oft nutzt, empfehle ich dir definitiv, auf die neue Version zu upgraden. Hast du das Programm noch nicht erworben und bist dir nicht sicher ob du das Programm wirklich oft gebrauchen kannst oder dir selber zuerst ein Bild davon machen möchtest – genau das kannst du mit der 30-tägige kostenlosen Testversion tun.

Hast du dich schliesslich von der Software überzeugen können oder bist schon Nutzer der Software und möchtest auf die neue Version upgraden kannst du mich unterstützen, indem du die Version über diesen Link erwirbst.

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Reviews

Weiterlesen … DxO PureRAW 3 im Test

DxO PureRAW im Test

  • Datum Veröffentlichung: 30.09.2022
  • Titel: Dxo PureRAW im Test - Das Wundermittel gegen Bildrauschen?
  • Text Snippet: In der Tierfotografie ist Licht leider häufig Mangelware und hohe ISO-Werte an der Tagesordnung. Dank den neusten Kameras und insbesondere auch dem Programm DxO PureRAW sind verrauschte Bilder aber praktisch Geschichte. In diesem Artikel stelle ich das Wunderprogramm einmal vor und gebe meine Meinung dazu.
  • Foto:
  • erstes Foto:

In meinen Workshops und Kursen, privat oder im Internet werde ich immer wieder gefragt, wie ich denn meine Kamera einstelle und vor allem, mit welchen ISO-Werten ich fotografiere. Meine Antwort: «bis maximal 25600» trifft dabei häufig auf Staunen. Ehrlich gesagt hätte ich vor ein paar Jahren selber noch gestaunt. So habe ich meine Kamera vor ein paar wenigen Jahren noch auf maximal ISO 2000 gestellt. Der Grund für diese Veränderung: DxO PureRAW

DxO PureRAW ist eine Entrauschungssoftware die mithilfe Deep Learning KI das Bild analysiert und das Bild ohne merklichen Qualitätsverlust entrauscht. Vignettierung und Verzerrungen des Objektivs werden ebenfalls vom Programm korrigiert. Alles in allem verspricht das Programm also sehr viel. In diesem Artikel zeige ich dir, was du vom Programm in der Praxis erwarten kannst.

Beispielfoto entrauscht mit DxO PureRAW.

Dank DxO PureRAW können auch dämmerungsaktive Tiere problelos fotografiert werden. Bildrauschen aufgrund hohen ISO-Werten ist Geschichte.

Der Workflow mit PureRAW

DxO PureRAW ist als Plugin für Lightroom oder als alleinstehendes Programm erhältlich. Die Möglichkeit, Fotos direkt in Lightroom zu Entrauschen wurde mit Version 2.0 eingeführt und hat meinen grössten Kritikpunkt der ersten Versionen stark verbessert. Während in Version 1 die Bilder noch mühsam exportiert, in DxO geöffnet und entrauscht und wieder in Lightroom importiert werden mussten, ist dies als Lightroom-Plugin viel intuitiver gelöst. Dies funktioniert leider noch nicht ganz bei allen Kameras. So sind zum Beispiel die High Efficiency RAW’s der Nikon Z 9 nicht direkt kompatibel mit dem Plugin. Um die Fotos dennoch entrauschen zu können, muss ich die Fotos wie in Version 1, als DNG exportieren und sie dann im DxO öffnen zu können.

Das DxO PureRAW Modul.

Das Programm ist relativ schlicht gehalten und lässt nur wenige Optionen offen.

Damit habe ich auch gerade einen wichtigen Punkt von DxO PureRAW angesprochen. Um die Bilder entrauschen zu können, werden vom Programm nämlich die originalen RAW-Files benötigt. Dies bedingt, dass die Bilder also zuerst entrauscht werden müssen, bevor man sie z.B. in Photoshop öffnet. Dies ist nicht wirklich ein Kritkpunkt, man muss sich dies aber einfach bewusst sein.

Öffnet man das Programm und ladet seine gewünschten Fotos herein, erscheint eine kleine Dialogbox. Viel lässt sich aber nicht einstellen. Nur 2 Kästchen können das Bild minimal beeinflussen. Das ist zum einen die Objektivnachschärfung, zum anderen die Objektivkorrektur. In 99% der Fälle stelle ich die Objektivnachschärfung aus, da das Programm teilweise dann etwas zu stark nachschärft. Die Objektivkorrekturen habe ich hingegen praktisch immer eingeschaltet. Weiteres gibt es gar nicht wirklich einzustellen und schon macht das Programm sein Ding. Pro Foto hat das Programm etwa 20 Sekunden (AMD Ryzen 9 + RTX 3070). Anschliessend lade ich die Bilder wieder ins Lightroom, wo ich die Bilder dann ganz normale weiterbearbeite.

Bildqualität

Das Entrauschen der Fotos ist durchaus rechenintensiv und braucht deshalb seine Zeit, die Resultate lassen sich aber wirklich sehen. Das Rauschen ist praktisch komplett entfernt, sieht aber nicht künstlich aus. Details werden vom Programm gut erkennt und bleiben deshalb bestehen. Anders ist das z.B. beim normalen Entrauschen von Lightroom der Fall. Hier wird im Vergleich eigentlich nur das gesamte Bild etwas unschärfer gemacht. Resultat dabei: Weniger Details und öfters komische Artefakte.

Artefakte sind grundsätzlich ein grosses Problem beim ‘intelligenten’ Entrauschen von Fotos. So entstehen manchmal kleine Kanten und Ecken an zufälligen Bildstellen. Dies entsteht, wenn das Programm Rauschen mit Bilddetails verwechselt und dann quasi das Rauschen schärft. Bei PureRAW ist mir dies aber glücklicherweise noch nie aufgefallen. Insgesamt ist zwar ein ganz feines Bildrauschen weiterhin im Bild zu erkennen, das ist mir aber weitaus lieber als völlig rauschfreie Bilder mit Artefakten. Dieses feine Bildrauschen ist zudem auch nur zu erkennen, wenn man bei 100% und mehr hineinzoomt. Besonders ohne grossen Crop sehen die Bilder aber wirklich sehr gut aus. Wichtig dabei ist aber zu erwähnen, dass die Resultate auch stark von der Lichtqualität abhängen. In der späten Dämmerung gehen viele Farben verloren und durchwachsene Resultate sind eher durch die schlechte Lichtqualität bedingt als durch hohes ISO-Rauschen.

RAW-Datei

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

1/250 | f/ 4 | ISO 220 | 500mm

DxO PureRAW

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

1/250 | f/ 4 | ISO 220 | 500mm

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

1/250 | f/ 4 | ISO 220 | 500mm

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

1/250 | f/ 4 | ISO 220 | 500mm

Vergleich Topaz Denoise

Topaz Denoise ist ein sehr ähnliches Programm zu PureRAW. Es beschränkt sich zwar ausschliesslich auf das Entrauschen, dafür kann man zwischen verschiedenen Algorithmen auswählen und mit diversen Slidern herumspielen. In meinen Tests mit dem Programm war ich aber nie wirklich so richtig mit den Resultaten zufrieden. Häufig waren in den Bildern unschöne Artefakte zu finden. Diese zeigten sich als unschöne Musterungen in Bildarealen, wo der Algorithmus Rauschen mit Bilddetails verwechselt hatte. In DxO PureRAW waren mir solchen Artefakten noch nie aufgefallen und besonders nicht in diesem Ausmass. Der grosse Vorteil von Topaz Denoise, das Programm kann auch als Plug-in in Photoshop genutzt werden und funktioniert auch, nachdem man es z.B. bereits bearbeitet hat. Sprich, Topaz Denoise benötigt nicht zwingend das RAW-File.

Erst kürzlich haben die Hersteller von Topaz Denoise ein neues Programm namens Photo AI vorgestellt. Dieses ähnelt von der Funktionsweise her dem von DxO PureRAW. Selber testen konnte ich das aber Programm noch nicht. Vielleicht wurde das Problem der Artefakte nun behoben.

RAW-Datei

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Ein STARKER Ausschnitt aus einem Bild bei ISO XY. Besonders im Schatten der Brust ist das Bildrauschen recht stark sichtbar.

Topaz Denoise

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Mit Topaz Denoise ist das Rauschen verschwunden, die Details bleiben aber scharf. (Die weisslich transparente Fläche ist Teil des Wasserzeichens!)

DxO PureRAW

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Auch DxO PureRAW beseitigt das Rauschen praktisch vollständig. Insgesamt ist der Effekt nicht ganz so stark wie bei Topaz, dafür sind aber keine Bildfehler zu finden.

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Ein noch stärkerer Ausschnitt aus dem gleichen Bid.

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

Insgesamt macht Topaz einen sehr guten Job beim herausrechnen des Rauschens. Allerdings verwechselt es häufig Rauschen mit Bildinformationen was in unschönen Artefakten resultiert.

Knöpfe und Fokus- und Zoomring des Nikon Z 800mm f/6.3.

DxO PureRAW rechnet das Rauschen nicht ganz so stark aus dem Bild heraus wie Topaz Denoise. Allerdings macht das Programm praktisch nie Fehler beim Unterscheiden zwischen Bildinormationen und Rauschen. Die resultierenden Bilder sind daher deutlich brauchbarer

Mein Fazit

Insgesamt kann ich DxO PureRAW allen Fotografierenden empfehlen, welche oftmals mit schwierigen Lichtsituationen konfrontiert werden. Sei es ein Foto von einem Reh in der Dämmerung, ein Eishockeyspieler in einer schlecht beleuchteten Arena oder ein Künstler auf einem Konzert - dank DxO PureRAW sind schwierige Lichtsituationen kein Problem mehr. Der einmalige Preis von 149.- finde ich ist gerechtfertigt und eine lohnenswerte Investition.

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Nicolas Stettler

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4.10.2023

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